Neues Projekt für nachhaltige Elektronikherstellung gestartet
Einen Meilenstein in der Entwicklung nachhaltiger Elektronik will das Fraunhofer IEM im neuen Forschungsprojekt ALU4CED (Aluminium based multifunctional housing for circular electronic devices) setzen. Beim Kickoff am 18. Januar 2024 stellten die Projektpartner vor, wie sie zirkuläre Herstellungsprozesse für Elektronikgeräte, wie zum Beispiel WLAN-Router, revolutionieren wollen.
Das Konsortium, bestehend aus dem Fraunhofer IEM, dem Fraunhofer IZM und polnischen Forschungspartnern des Lukasiewicz Research Networks (das Institute of Non-Ferrous Metals und das Tele and Radio Research Institute ITR) sowie der Polnischen Handelskammer für Elektronik und Telekommunikation, hat sich das Ziel gesetzt, herkömmliche Kunststoffgehäuse durch nachhaltigere Aluminiumgehäuse zu ersetzen. Ein besonderes Merkmal des Projekts ist das Ersetzen der sperrigen Platine – denn die inneren und äußeren Gehäuseflächen dienen direkt als Träger für Bauelemente und Leitungen.
Einfaches Recycling
Dieser Ansatz ermöglicht es, dass am Ende der Nutzungsdauer die Geräte einfach geöffnet und durch Erhitzen automatisch entstückt werden können. Auf diese Weise lassen sich die elektronischen Bauelemente zerstörungsfrei entnehmen, während die Aluminiumgehäuseschalen inklusive Leitungen eingeschmolzen und zu neuen Gehäuseschalen recycelt werden. Das Kick-off-Treffen am Fraunhofer IEM bot den Projektpartnern einen tiefen Einblick in dessen umfangreiche Forschungsinfrastruktur im Bereich der Elektronikfertigung. Besonders relevant für das Projekt ALU4CED ist das MID-Labor, in dem Unternehmen die Möglichkeit haben, elektronische Schaltungen direkt auf dreidimensionale Kunststoffbauteile zu platzieren.
Das zweijährige Projekt wird im Rahmen des europäischen CORNET Programms zur institutionellen Gemeinschaftsforschung gefördert.