Digitalisierung der Entwicklungsarbeit
Bundespräsident informiert sich am Fraunhofer IEM über neue Technologien
Wie beeinflusst die Digitalisierung die Arbeit von Entwicklungsabteilungen an der Schnittstelle zwischen Kunde und Vertrieb? Welche Technologien bieten Potenzial und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich? Das Fraunhofer IEM beschäftigt sich mit Fragen rund um die Themen »Arbeit 4.0« und »Industrie 4.0«. Am 27. September 2016 stellten die Wissenschaftler Bundespräsident Joachim Gauck ihre Forschung vor. Das Staatsoberhaupt war im Rahmen seines Besuchs des Spitzenclusters it’s OWL Gast im Fraunhofer IEM.
»Der Besuch des Bundespräsidenten zeigt den Stellenwert des Fraunhofer IEM in der Region Ostwestfalen-Lippe und im Themenfeld Industrie 4.0. In kürzester Zeit ist hier ein Leuchtturm für angewandte Forschung und für die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft entstanden«, freut sich Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Vorstand für Technologiemarketing und Geschäftsmodelle der Fraunhofer-Gesellschaft, der den Bundespräsidenten am Fraunhofer IEM empfing.
Prof.-Dr. Ansgar Trächtler, Leiter des Fraunhofer IEM und Vorstand Heinz Nixdorf Institut erläutert die Ausrichtung der seit Anfang 2016 eigenständigen Fraunhofer-Einrichtung: »Insbesondere die Kooperation mit mittelständischen Unternehmen aus der Region liegt uns am Herzen. Mit digitalen Technologien die Prozesse und Produkte unserer Industriepartner noch besser zu machen, treibt uns voran.«
Entwicklung mittels Augmented Reality
Im Systems Engineering Live Lab demonstrierten die Wissenschaftler, wie sich die Produktentwicklung mit Unterstützung der Technologie Augmented Reality (AR) verändert. Das Fraunhofer IEM verdeutlicht an einer modellhaften Industriezentrifuge (Produktion von Milch, Apfelsaft etc.) die Veränderung der Produktentwicklung durch den Einsatz einer Augmented Reality-Brille. Über die Datenbrille wird die Realität um zusätzliche virtuelle Information erweitert. Der Bundespräsident konnte die Entwicklungsentwürfe der neuen Zentrifuge direkt am Einsatzort betrachten.
Im Szenario wird deutlich, dass die Wasseranschlüsse des virtuellen Demonstrators nicht in die Gegebenheiten der realen Umgebung passen. Eine wichtige Information, die direkt und digital an den Entwicklungsingenieur im Büro weitergegeben wird. »Der Demonstrator zeigt neben der Entwicklung über Raum- und Zeitgrenzen hinweg, wie die Konfigurationen eines Produkts lange vor Produktionsstart vor Ort beim Kunden diskutiert und ggf. angepasst werden kann«, sagt Dr. Harald Anacker, Gruppenleiter am Fraunhofer IEM.
Podiumsdiskussion zu Arbeit 4.0
Im Anschluss nahm der Bundespräsident an einer Podiumsdiskussion zum Thema Arbeit in der Digitalisierung teil. Den Rahmen dafür gab das it‘s OWL Projekt »Arbeit 4.0 – Arbeiten in der digitalen Welt«. »Beim Thema Digitalisierung ist es wichtig, auch die sozialen Aspekte der Arbeitsgestaltung in den Vordergrund zu rücken. Welche Qualifikationen müssen Arbeitnehmer künftig mitbringen und welche Auswirkungen haben digitale Arbeitswelten auf den Menschen, auf Prozesse und Strukturen im Unternehmen?«, fragt Dr.-Ing. Roman Dumitrescu, Geschäftsführer it’s OWL, hier zuständig für das Themenfeld Arbeit 4.0, und Direktor am Fraunhofer IEM. Gemeinsam mit Vertretern aus Industrie, Forschung, Gewerkschaften, Betriebsräten und Spitzencluster it’s OWL diskutierte der Bundespräsident, welche Perspektiven und Herausforderungen beim Thema Arbeit 4.0 gesehen werden und welche Erfahrungen bisher in den Projekten gemacht wurden.
Die Pressemitteilung von it’s OWL zum gesamten Besuch des Bundespräsidenten in der Region OWL finden Sie HIER.