Internationales Projekttreffen im Oulanka National Park, Finnland
APPSTACLE verbessert die IT-Sicherheit von Connected Cars
Vom 20.-25. September kamen die Projektpartner aus Finnland, den Niederlanden und Deutschland des ITEA Forschungsprojekts erstmalig zu einem Statustreffen zusammen. Diskutiert wurden die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer Open-Source-Implementierung eines vollständigen Technologiestacks.
Software-intensive Systeme im Automotive-Sektor werden heute von Automobilherstellern oder OEMs in-house als separate Silos entwickelt. Dieser Ansatz wird jedoch den langfristigen Herausforderungen der Branche nicht gerecht. Eine Lösung besteht darin, eine standardisierte Car-to-Cloud-Verbindung zu etablieren - offen für externe Anwendungen und Open-Source-Software, ohne dabei Security und Safety zu gefährden. Hier setzt das Projekt APPSTACLE an: Ziel ist die Entwicklung offener de-facto Standards und einer entsprechenden Open-Source-Implementierung für Connected Car Szenarien.
Entwicklung zweier miteinander interagierender Plattformen: Automotive-IoT Plattform und In-Car Plattform
Die Automotive-IoT Plattform (Cloud) sammelt, verteilt und analysiert Daten auf Grundlage offener Standards und Protokolle. Dies bietet eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle für Anbieter im Umfeld automobiler Services. Die In-Car Plattform (Gateway) hingegen ermöglicht die sichere und standardisierte Anbindung von im Fahrzeug verbauten Steuergeräten – über eine Verbindung (Gateway) mit der Automotive-IoT Plattform. Über diese Verbindung können fahrzeugseitige Applikationen installiert, gewartet und aktualisiert werden. Mögliche Anwendungsszenarien sind Applikationen zur Datenvorverarbeitung, Fahrzeugwartung oder aus dem Bereich des Infotainments. Das Fraunhofer IEM arbeitet im Projekt insbesondere an einer Absicherung der In-Car Plattform durch maßgeschneiderte, applikationsspezifische Intrusion Detection Systeme.
APPSTACLE – open standard APplication Platform for carS and TrAnsportation vehiCLEs
Das Forschungsprojekt (Laufzeit Januar 2017-Dezember 2019) mit einem Gesamtprojektvolumen von ca. 19 Mio. € wird aktuell von Partnern aus Deutschland, den Niederlanden und Finnland durchgeführt und durch die Initiativen ITEA und EUREKA unterstützt. ITEA ist das EUREKA-Cluster-Programm, das innovative, branchenorientierte, vorwettbewerbliche F & E-Projekte im Bereich Software-intensive Systeme & Services (SiSS) unterstützt. SiSS sind ein entscheidender Treiber für Innovationen in Europas wettbewerbsfähigsten Branchen wie Automotive, Kommunikation, Gesundheitswesen und Luft- und Raumfahrt. EUREKA ist die europäische Initiative für marktnahe Forschung und Entwicklung und unterstützt und begleitet Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen bei der Umsetzung grenzüberschreitender und marktorientierter Forschungskooperationen zu innovativen Themen.
Im Konsortium sind bisher die folgenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen vertreten: Aus Finnland die Unternehmen Ericsson, Tieto, Haltian Oy, Link Motion sowie die University of Oulu, aus den Niederlanden die Unternehmen NXP Semiconductors, Technolution, SecurityMatters BV und die Eindhoven University of Technology, aus Deutschland die Bosch Software Innovations GmbH, die Assystem Germany GmbH, die Robert Bosch GmbH, BHTC, die taskit GmbH, das Fraunhofer IEM, die Universität Paderborn und die Dortmund University of Applied Sciences and Arts.