Fraunhofer IEM unterstützt deutsche Betriebe am Standort Malaysia

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Welche Chancen bietet der südostasiatische Wirtschaftsraum für deutsche Unternehmen? Wie können sie dort eine nachhaltige Produktion aufbauen? Und wie entwickeln sie innovative Produkte für den thailändischen oder vietnamesischen Markt? Das Fraunhofer IEM möchte Unternehmen aus Deutschland künftig bei diesen Fragen unterstützen. Gemeinsam mit den malaysischen Universitäten Teknologi MARA (UiTM) und Tun Hussein Onn Malaysia (UTHM) stellte es am 13. Juli das Konzept FIT-4-ASEAN vor.

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Ermöglichen deutschen Unternehmen, auf dem südostasiatischen Markt Fuß zu fassen: Das Fraunhofer IEM und die malaysischen Universitäten UTHM und UiTM stellten ihr Programm FIT-4-ASEAN dem NRW-Sonderbeauftragten für Südostasien Karl-Uwe Bütof und Dato' Seri Abdul Razak, Generalsekretär im malaysischen Ministerium für höhere Bildung, vor.
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Die passende Infrastruktur ist bereits vorhanden: Das Fraunhofer IEM unterstützt malaysische Unternehmen seit 2018 mit zwei eigenen Innovationslaboren in Sha Alam und Batu Pahat.

Karl-Uwe Bütof, NRW-Sonderbeauftragter für Südostasien und Dato' Seri Abdul Razak, Generalsekretär im malaysischen Ministerium für höhere Bildung kamen nach Paderborn, um sich über das Programm FIT-4-ASEAN zu informieren. Im Kern unterstützt FIT-4-ASEAN deutsche Unternehmen, auf dem südostasiatischen Markt Fuß zu fassen. Ein erster Baustein ist dabei eine auf die lokalen Kundenbedürfnisse und Produktionsbedingungen ausgerichtete Produktentstehung. Einen zweiten Baustein stellen das Recruiting sowie das Aus- und Weiterbilden lokaler Fachkräfte dar. Die passende Infrastruktur ist bereits vorhanden: Das Fraunhofer IEM unterstützt malaysische Unternehmen seit 2018 mit zwei eigenen Innovationslaboren in Sha Alam und Batu Pahat.

ASEAN: große Potenziale für Unternehmen in NRW

Mit rund 625 Millionen Einwohner:innen ist die sogenannte ASEAN-Region (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) eine der am schnellsten wachsenden Märkte weltweit. „Bis 2030 wird die ASEAN-Region die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sein. Sie ist dabei nicht nur ein Treiber für neue digitale Trends und Innovationen, sondern bietet auch riesige Potenziale für unsere Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Da Klimaschutz und Umweltbelange auch im ASEAN-Raum auf der politischen Agenda stehen, werden Nachhaltigkeitsaspekte bei Prozessen, Produkten und Dienstleistungen zunehmend im Vordergrund stehen“, sagte Karl-Uwe Bütof. So veranstaltete das NRW-Wirtschaftsministerium im März 2022 einen ersten NRW-ASEAN Summit.

Auf Kooperation setzen, lokale Logiken verstehen

Die Herausforderungen für deutsche Unternehmen, die in der ASEAN-Region Fuß fassen wollen, sind den Wissenschaftler:innen des Fraunhofer IEM gut bekannt: Deutsche Produkte lassen sich nicht einfach auf lokale Märkte übertragen, sondern müssen gezielt nach- und weiterentwickelt werden. Hierfür sind lokale Entwicklungspartner und eine gute Kenntnis der lokalen Zielmärkte und Kundenbedürfnisse unbedingt erforderlich. Doch wie finden Unternehmen Kooperationspartner vor Ort? Wie finden Sie Orientierung in der hiesigen Wirtschafts- und Forschungslandschaft?

„So global unsere Welt auch ist: jede Wirtschaftsregion folgt ihren eigenen Logiken. Um diese zu verstehen, Potenziale zu erkennen und in neue Produkte und Geschäftsmodelle zu verwandeln, sollten deutsche Unternehmen auf Kooperation mit Akteur:innen vor Ort setzen“, erläutert Prof. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Geschäftsführer des Technologie-Netzwerkes it’s OWL. Zusammen mit den malaysischen Universitäten Teknologi MARA (UiTM) und Tun Hussein Onn Malaysia (UTHM) baut das Fraunhofer IEM nun eine erste Anlaufstelle für deutsche Unternehmen in Malaysia auf. Dabei profitieren Unternehmen zum einen von der bereits langjährigen bilateralen deutsch-malaysischen Zusammenarbeit und zum anderen von der Transfererfahrung im Spitzencluster it’s OWL. Interessierte Unternehmen können sich an Dr.-Ing. Martin Rabe (martin.rabe@iem.fraunhofer.de) wenden.