Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Projekt „Weiterbildung 4.OWL“

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Wie müssen digitale Weiterbildungsangebote didaktisch aufgebaut werden? Wie können wir deren Qualität bewerten und Beschäftigten helfen, die richtigen Angebote zu finden? Und wie werden sich Geschäftsmodelle von Weiterbildungsanbietern verändern? Antworten auf diese Fragen werden im Projekt Weiterbildung 4.OWL entwickelt, das die OstWestfalenLippe GmbH, die Universität Paderborn, das Fraunhofer IEM, der Plattformanbieter Magh und Boppert GmbH, Phoenix Contact und die Unity AG in den nächsten drei Jahren umsetzen. Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt hat sich im Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgesetzt und wird mit 1,9 Millionen Euro gefördert.

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© Fraunhofer IEM | Wolfram Schroll
Das Fraunhofer IEM ist Teil des Projektes „Weiterbildung 4.OWL – Regional. Digital. Vernetzt.“ und beschäftigt sich mit innovativen digitalen Ansätzen und Lösungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung beschäftigt.

Das Fraunhofer IEM ist Teil des Konsortiums, das sich unter dem Titel „Weiterbildung 4.OWL – Regional. Digital. Vernetzt.“, in den kommenden drei Jahren mit innovativen digitalen Ansätzen und Lösungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung beschäftigt. Das IEM bietet mit der IEM Academy hochwertige Weiterbildungsangebote in den zentralen Tätigkeitsfeldern des Instituts und Lösungen innerhalb des zunehmend plattformbasierten Weiterbildungsraums an. Im aktuellen Projekt konzipiert das IEM federführend technisch wirtschaftliche Lösungen für die Vernetzung der verschiedenen Akteure im Weiterbildungsökosystem. Hierbei wird die Entwicklung standardisierter und sicherer Schnittstellen für die Einbindung neuer Lösungen in bestehende IT-Systeme ein Schwerpunkt sein. Darüber hinaus koordiniert das IEM die Erprobung der entwickelten Lösungen im Rahmen von Pilotprojekten mit verschiedenen Partnern aus der Region. „Das Projekt Weiterbildung 4.OWL ist eine großartige Möglichkeit, verschiedene Akteure in OWL im Bereich Weiterbildung stärker zu vernetzen. Wir bringen dabei sowohl unsere Erfahrung mit unseren eigenen erfolgreichen Weiterbildungsformaten als auch unsere technologische Expertise in der Gestaltung digitaler Ökosysteme ein,“ erläutert Katharina Altemeier, Leiterin der IEM-Academy am Fraunhofer IEM.

Herausforderung Weiterbildung 4.0

Die Digitalisierung bietet viele Chancen für die berufliche Weiterbildung, stellt die regionalen Anbieter und Nutzer entsprechender Angebote aber zugleich vor große Herausforderungen. Im Fokus stehen dabei digitale Weiterbildungsplattformen. Diese bergen einerseits große Potenziale, die Qualität von Angeboten und das Zusammenspiel zwischen den Akteuren einer Wirtschafts- und Bildungsregion wie OWL zu verbessern. Andererseits werden Unternehmen und Lernende mit einer unüberschaubaren Vielfalt digitaler Angebote konfrontiert. Weiterbildungseinrichtungen müssen ihre Angebote digitalisieren und Plattformen nutzen, um kundenorientiert und wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Projekt „Weiterbildung 4.OWL – Regional. Digital. Vernetzt“ erarbeiten die sechs Partner didaktische, technologische und wirtschaftliche Lösungen, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen und ihre Potenziale für die Wirtschafts- und Bildungsregion Ostwestfalen-Lippe zu erschließen.

Baustein für die Fachkräftesicherung in OWL

„Das Projekt bietet eine große Chance, die digitale Transformation der Weiterbildung zu gestalten. Wir entwickeln bedarfsorientierte Angebote, die wir für Unternehmen, Beschäftigte und Weiterbildungsanbieter nutzbar machen. Damit ist das Projekt ein wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung der Industrie in OWL“, unterstreicht Wolfgang Marquardt, Prokurist bei der OstWestfalenLippe GmbH. „Wir freuen uns sehr, dass wir von der Jury aus über 150 Bewerbungen ausgewählt wurden. Das BMBF hat unseren regionalen Ansatz gelobt und sieht das Projekt als Modell für andere Regionen“.

Eine erste Stoßrichtung des Projekts ist die nutzer- und qualitätsorientierte Gestaltung des digitalen Lernens und der Kompetenzentwicklung von Beschäftigten. „Aus didaktischer Perspektive möchten wir Qualitätskriterien für gute digitale Angebote identifizieren“ erläutert Marc Beutner, Professor für Wirtschaftspädagogik an der Universität Paderborn. „Diese sollen anschließend in plattformbezogene Werkzeuge überführt werden, mit deren Hilfe Nutzer beispielsweise Weiterbildungsangebote vergleichen oder bewerten und Anbieter hochwertige Lernarrangements gestalten können.“

Eine zweite Stoßrichtung ist die technische Vernetzung und wirtschaftliche Gestaltung des Weiterbildungsökosystems. „Wir möchten Schnittstellen zwischen verschiedenen Plattformen konzipieren, über die etwa personenspezifische Weiterbildungszertifikate oder -angebote standardisiert und sicher ausgetauscht werden können,“ erklärt Katharina Altemeier. „Außerdem möchten wir nachhaltige Geschäftsmodelle für zunehmend plattformbasiertes Weiterbildungsökosystems entwickeln.“

 

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