Motivation und Problemstellung
Der Einsatz von Kunststoffen als Gehäuse- und Trägermaterial für IKT-Produkte ist seit vielen Jahren etabliert. Kunststoffe sind kostengünstig, leicht zu verarbeiten, langzeitstabil und lassen sich auf vielfältige Weise ästhetisch gestalten. Doch auf lange Sicht sind Kunststoffe ökologisch nicht nachhaltig und problematisch. Nicht nur die Herstellung aus fossilen Materialien ist klimaschädlich und versorgungskritisch, auch die geringe Recyclingfähigkeit stellt ein großes Abfallproblem für unsere Gesellschaft dar.
Die Substitution von Plastik als Gehäusewerkstoff durch den Einsatz von Aluminium wird damit begründet, dass selbst hochwertige Kunststoffe beim Recycling ihre technischen Eigenschaften verlieren und damit nur sehr begrenzt kreislauffähig sind (Downcycling). Obwohl technische Kunststoffe (0,8 - 1,6 €/kg) gegenüber Aluminium (1,8 - 2,7 €/kg) etwa nur ein Drittel kosten und auch der Carbon Footprint von Kunststoffen (1,9 - 5,5 kgCO2e/kg) gegenüber primärem Aluminium (6,8 - 13,5 kgCO2e/kg) geringer ist, würde sich durch die weitaus bessere Recyclingfähigkeit das Aluminiums bereits nach zwei Produktkreisläufen der ökologische Vorteil immer zugunsten des Aluminiums verschieben. Aluminium hat zudem positive technische Eigenschaften wie beispielsweise eine hohe mechanische Stabilität und Oberflächengüte, elektromagnetische Abschirmeigenschaften, eine sehr gute Beständigkeit gegenüber äußeren Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen. Zudem werden keine Flammschutzmittel benötigt. Die Abbildung gibt einen Überblick der langfristigen Vorteile von Aluminium als Gehäusewerkstoff für kleine IKT-Geräte.